Ach du heilige Scheiße – jetzt ist ja schon wieder Weihnachten – und da fragt man sich direkt: wie kommt eigentlich das Heilige in die Scheiße – will sagen, was ist eigentlich die Etymologie dieses Wortauswurfs – Heilige Scheiße? Wikipedia meint, dass sei die Übersetzung von OMFG, was soviel bedeuten soll wie o my fucking god, dessen Etymologie mir noch schwieriger zu entschlüsseln scheint – und außerdem Blödsinn ist, denn es ist vermutlich eher die Übersetzung von Holy Shit, was aber auch nicht weiterhilft. Ein Blick auf andere Schimpfwörter hilft vielleicht. In der Schweiz schimpft der Schimpfende „Gottfried Stutz“, was ein alltäglicher Name ist und die Frage aufwirft, was der Gottfried wohl angestellt hat, dass er es zu einem nationalen Schimpfwort gebracht hat – und der Liebe Gott muss hier auch (mindestens im Namen Gott-fried) wieder herhalten und zu -„fried“ passt schimpfen eigentlich auch nicht. Womit wir schon wieder bei Heilig wären. Möglicherweise hilft ein wundervolles Gedicht von Chrisitian Morgenstern weiter:
Ein Hecht, vom heiligen Antón
bekehrt, beschloß, samt Frau und Sohn,
am vegetarischen Gedanken
moralisch sich emporzuranken.
Er aß seit jenem nur noch dies:
Seegras, Seerose und Seegrieß.
Doch Grieß, Gras, Rose floß, o Graus,
entsetzlich wieder hinten aus.
Der ganze Teich ward angesteckt.
Fünfhundert Fische sind verreckt.
Doch Sankt Antón, gerufen eilig,
sprach nichts als: „Heilig! heilig! heilig!“
….doch leider unwahrscheinlich – bedenkt man Morgensterns Geburtsjahr: man sagt ja, dass schon die nordenglischen Engländer beim Anblick der Wikinger „Holy Shit“ ausgerufen haben sollen (vgl. Netflix-Serie) (obwohl das altenglisch natürlich deutlich eleganter klingt, es aber nicht besser macht). Vielleicht hilft eine unwahrscheinliche Erklärung : dass nämlich shit wirklich holy ist. Bedenkt man wieviel Energie, Liebe und Sorgfalt schon in die Nahrungsmittelproduktion und -zubereitung fließt, wieviel Energie, Liebe und Sorgfalt unser Körper dann in die Verarbeitung steckt? Und was machen wir mit dem, was hinten raus kommt? Wir spülen es achtlos so schnell wie möglich weg und stecken viel Energie in Kläranlagen und versuchen den Scheiß irgendwie loszuwerden. Der Natur ist das Prinzip Müll und Entsorgung ja völlig unbekannt. Im Gegenteil: hier ist die Scheiße eine der wichtigsten Ressourcen für den notwendigen Kreislauf des Lebens. Es gibt kaum etwas wertvolleres für den Boden als einen ordentlichen Kuhfladen. Man bedenke nur mal wieviel Energie, Liebe usw. da drinsteckt – bei 7 Mägen plus Wiederkäuen. Sitzen wir also förmlich auf einer riesigen Ressource? In unserem neuesten Podcast „Plan C – weil Plan B hat eh nicht funktioniert“ #21 sprechen Valentin Thurn und ich mit Florian Augustin, der eine faszinierende Lösung für dieses Problem entwickelt hat. Echt heißer Scheiß! Gibts überall wo es Podcasts gibt – oder hier.
Und dann war ich auch noch zu Gast beim Podcast Reviergeschichten und erzähle, was Anja und ich hier in Türnich so vorhaben. War eine Produktion des Wirtschaftsministeriums – wurde entsprechend bisschen zensiert – schön, dass wir Deutschen das auch können – war aber vielleicht auch besser so 😬. Am Mikro saß mein alter Kollege und Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach Thorsten Knippertz. https://revier-geschichten.podigee.io.
Hier in Türnich ist der Weihnachtsmarkt jetzt vorbei – mit rund 17.000 Besuchern schon eher auf Rekordniveau für unsere kleine Insel. Danke allen die da waren und dem tollen Team, dass den Markt gerockt hat!
Wir freuen uns sehr auf das kommende Jahr, wo dann doch noch alles wundervoll wird,
meint weihnachtlich gestimmt
Euer
sev
Irritierender Frühling
Dieser Frühling ist ja gelinde gesagt irritierend. Das beginnt schon mal damit, dass man zwar weiß, wohin mit seinen Werten, aber nicht, wohin mit seinem Handeln. Die Koalition in Berlin wollte sich auch mit anderen Dingen beschäftigen, die unterm Strich vermutlich wichtiger sind, aber gerade nicht dringend und dringend schlägt bekanntlich wichtig – und das ist im Großen halt so wie im Kleinen. Was wehtut ist, dass man immer noch hofft, dass nach dringend – erledigt kommt. Vermutlich kommt aber eher nach fest ab – und somit werden wir noch lange der Ansicht sein, dass viel Geld für Waffen eine gute Idee ist. Als Pazifist ist man heutzutage ein Idiot und ein Verkenner von Realitäten – dabei ist die eigentliche Realität die, dass Leute die Kriege anfangen, schon im Kindergarten Arschlöcher waren. Aber da konnte man die noch verhauen, was heute nicht mehr geht und das war’s dann wieder mit dem Pazifismus.
So – Schluss damit. Machen wir was Schönes!
1. vergisst man ja zu gerne, dass es noch woanders echte Probleme gibt, wenn gerade die Ostflanke weh tut – frei nach: wenn dir der linke Arm weh tut, hau dir halt auf den rechten Daumen. So schaut zB keiner mehr in den Libanon, der nicht nur als Staat gerade abschmiert, sondern auch noch 2 Millionen Syrische Flüchtlinge beherbergt. Und wer da jetzt überhaupt nicht mehr gesehen wird, sind die Menschen, die sowieso schon unsichtbar sind – weil sie etwa geistig oder schwer körperlich behindert sind. Die jungen Malteser haben nun mit einer speziellen Produktion auf die Situation dieser Menschen aufmerksam gemacht, um Geld für die Unterstützung der Vergessenen zu sammeln: Eine Theater-Live-Stream-Plansequenz bei der ich (zusammen mit der wundervollen Johanna Heereman) die Regie führen durfte. Idee war: wir treffen uns mit 50 Menschen (fast alles Laien) auf einem Bauernhof in Hessen in einer leeren Scheune und streamen nach 8 Tagen live auf YouTube das Stück „Romulus der Große“ von Friedrich Dürrenmatt (das so ungefähr das aktuellste Stück der Zeitgeschichte ist). Der Verdacht war: das schaut eh keiner und wenn einer ne Mark spendet, ist schon toll. Im Ergebnis haben es deutschlandweit Tausende Menschen in Kinos, Theatern, auf Wohnzimmerpartys, Segelbooten und unter der Bettdecke gesehen und Stand heute ca. 70.000 Euro (!) gespendet.
Den Trailer gibt’s hier: https://youtu.be/PzPQ9vgJwQw
Das Stück hier: https://www.youtube.com/watch?v=82x9yM_sZ6U
Infos hier: https://libanon-on-stage.de
2. vergisst man auch, dass nicht nur die Produkte von Pflanzen ökologisch besser angebaut sind, als konventionell (was zur Zeit überhaupt vergessen wird, da jetzt plötzlich viele denken, die kommende Hungerkrise (dank diesem Kindergartena… in Moskau) könne mit weiterer Ausbeutung des Planeten am besten bekämpft werden – was Unsinn ist – wie vieles zur Zeit) – nein auch die Pflanzen selbst wollen wo herkommen, wo’s gut ist. Biopflanzen – auch für den Garten – sind mindestens genauso wichtig, wie Biotomaten für die Küche. Anlässlich dieser Erkenntnis findet am Wochenende bei uns auf Schloß Türnich die Biogartenmesse statt.
Infos (inkl. tollem Rahmenprogramm) gibt’s hier: https://www.biogartenmesse.de/schloss-tuernich
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen (Corona gibt’s ja zum Glück nicht mehr)
Dennoch in Summe weiter irritiert (vgl. Datenschutzvermerk)
sev
PS zum Thema Ukraine und die Folgen für das Welternährungssystem empfehle ich den neuen Podcast von Valentin Thurn und mir – zu Gast dieses Mal der Leiter des Institutes für Welternährung Dr. Wilfried Bommert:
https://open.spotify.com/episode/4KGaTido29lxGPIDsxnUxI (oder auf allen anderen Podcast Kanälen: Plan C – weil Plan B hat eh nicht funktioniert)
Stell dir vor…
man redet ja selten mehr, als wenn man sprachlos ist. Schreiben fällt da schon schwerer, da dem geschriebenen ja immer der Pathos anhaftet – aber wir leben ja jetzt wieder in pathetischen Zeiten (nur dass man das dem Lindner (der das besonders intensiv versucht) irgendwie nicht so recht abnimmt).
Aber mal zum Praktischen: da fängt doch knallhart einer einen Territorialkrieg an, wo wir doch alle dachten, dass das Konzept längst überholt und von der Globalisierung und anderen Mechanismen abgelöst und eigentlich verunmöglicht wurde. Und konnte man gestern noch ernsthaft darüber reden, dass Waffengewalt was Unsinniges ist, ist man heute mit der gleichen These nur noch „naiv“. Der Mensch geht halt gerne mit Waffen aufeinander los und wer das nicht verstanden hat, versteht auch nicht, warum wir jetzt 100 Mrd Euro in Waffen stecken und es dafür stehende Ovationen im Bundestag gibt (was es bei 100 Mrd. für – sagen wir „Meeresschutz“ nicht geben würde). Aber bleiben wir doch einen Moment mal naiv: Menschen schießen einfach nicht gerne aufeinander – das taten sie noch nie – das ist dem Menschen doch zutiefst zuwider. Der spielt doch Weihnachten lieber Fußball zwischen Schützengräben. Russen und Ukrainer schießen auch nicht gerne aufeinander – deswegen machen die Löcher in Reifen und Tanks ihrer Fahrzeuge. Die haben nicht nur Angst erschossen zu werden – die haben auch Angst, andere zu erschießen. Im amerikanischen Bürgerkrieg fand man nach Schlachten Vorderlader, die 18 mal geladen worden waren. Wir Menschen wollen das nicht. Wir wollen keine anderen Menschen umbringen. Erschießen ist nur auf größere Entfernung einfach – wenn ich den Menschen nicht sehen muss. Bomben, Raketen, Drohnen – das geht. Aber so direkt?
Was aber noch schlimmer ist, ist größere Entfernung durch Macht. Denn Macht kostet Empathie (wie sonst gar nix), Macht korrumpiert und Macht macht einsam. Und da sich nur die Geschichten weitererzählen, wo dramatisches passiert, bleibt der Mächtige dadurch in Erinnerung, dass er etwas Unempathisches macht. Und andere Menschen ins Gemetzel zu schicken, mit all dem, was das für jeden Einzelnen bedeutet, ist der ultimative Ausdruck verlorener Empathie. Gewinnt der Mächtige, ist er der Große, verliert er, ist er der Doof. Das ist sein letztes Risiko. Vermutlich waren die großen Zivilisationen der Menschheitsgeschichte, zu denen wir aufschauen (die Römer, die Alten Ägypter, die Azteken usw.) in Wahrheit stets die Tiefpunkte der menschlichen Geschichte (stets geprägt durch Unterjochung und gebaut auf dem Rücken von Sklaven- blieben aber in Erinnerung) – während die wirklich guten Zeiten, in denen man glücklich lebt, spielt, Freunde trifft, gut isst, singt und tanzt, Kunstwerke schafft, liest und denkt und schreibt, die Zeiten sind, an die sich später keine Sau erinnert. Das ist das Schicksal der Geschichtsschreibung – und der Medien. Meldungen wie: „Montag Abend gingen 90% aller Menschen in Deutschlang entspannt und zufrieden ins Bett“ haben wenig Chancen bei der dpa – und wenig Chancen auf die Geschichtsbücher. In Geschichte lernen wir, wie und wann sich am meisten Menschen umgebracht haben. Das sind die glänzenden Stunden der Menschheit.
Und das macht mich echt traurig und ich lehne das auch einfach ab! Ich finde Waffen etwas unglaublich kindisches. Ich bewundere keine Kampfsysteme, keine F-16 Flugzeuge, keine radargestützen Flugabwehrsysteme und lasergesteuerten Lenkraketen. Ich finde das alles kindisch und pubertär und nutzlos – zumal wir gerade echt andere Probleme auf diesem Planeten haben. Und was ich noch schlimmer finde, ist die Argumentation, die automatisiert (übrigens auch von mir) jetzt kommt: Sollen die Ukrainer sich denn wehrlos von Putin überfallen und einnehmen lassen – wie die Krim? Bist du naiv, oder was? Gegen so jemanden wie Putin kann man nur mit Waffen! Und endlich haben’s auch die linksromantisierten Deutschen verstanden. Stehende Ovationen. Der Pazifist ist ein dummer Idiot.
Echt jetzt? Im Ernst?
Ja im Ernst. Die Realität ist ein entsetzlicher Lehrmeister.
Dennoch: Für mich war das keine Zeitenwende vor 2 Wochen, aber ich hoffe auf eine Zeitenwende nach dem Krieg. Vielleicht verstehen wir es endlich und schaffen die Systeme dafür. Viel Macht für wenige darf es systematisch einfach nicht mehr geben (übrigens auch nicht viel Geld). Die Uno muss stark und schlagkräftig werden und den Geburtsfehler der Vetos im Sicherheitsrat beseitigen. Die internationalen Gerichte gehören gestärkt und die Nationalstaaten geschwächt. Aber vor allem: viel Macht hat in den Händen so kleiner Wesen wie den Menschen schlicht nichts verloren. Es ist echt genug!
Und jetzt?
Bauen wir besser weiter an einer besseren Welt!
Dazu mehr in Kürze!
Peace!
sev
Fleisch oder nicht Fleisch
mache als alter militanter Öko-Extremist jetzt mal ein ganz heißes Fass auf: These: Fleisch essen ist NICHT schlecht für die Umwelt. Zumindest nicht pauschal. Richtig ist: zuviel Fleisch und aus Massentierhaltung ist eine KATASTROPHE für den Planeten – doch ohne Rinder, Schafe, Ziegen, Hühner, Gänse usw. (Schweine wegen Schweinepest mal kurz ausgenommen) hätte unsere Landwirtschaft und auch unsere Landschaft ein ziemliches Problem. Gerade Grünland ist nur dann wirklich gesund, wenn es beweidet wird. Das Verletzen der Grasnabe, das (entschuldigung) Kacken und Pissen auf die Flächen, die Umwandlung von Grünzeug (in einem hochkomplexen Prozess) in Kuhfladen, der dann voller Würmer und Insekten und Mikroorganismen, die dann im Boden wieder wundervolle Dinge anstellen, köstlich vergeht – für all das braucht es viele Tiere. Das allerallerbeste gegen Wüstenbildung ist übrigens: massenhaft Tiere (wirklich! Siehe TED-Talk unten). Ja es hilft halt mal wieder nichts – die Welt ist schon wieder komplizierter, als es für akzeptable Feindbilder hilfreich wäre. Dazu heute eine Empfehlung für einen der besten und inspirierendsten TED-Talks, die ich je gesehen habe:https://www.ted.com/talks/allan_savory_how_to_fight_desertification_and_reverse_climate_change Ein absolutes MUST-SEE!!! – übrigens auch für die Frage, wie man mäßigen linearen Lösungen durch systemisches Denken entkommt.Nun zurück zum Fleisch essen. Tiere sind gut und müssen ja nicht geschlachtet werden, aber es ist auch nicht ganz falsch. Die Veganer und Vegetarier mögen es bleiben! Es ist gut für alle! Wer Fleisch essen will, soll es auch tun, aber nur solches, das sicher gut für den Planeten ist. Wundervoll für den Planeten sind zB die Galloway-Rinder vom Steveshof. Die Tiere leben im Wald im Hülser Bruch. Sie werden auf der Waldweide geschossen. Besseres Rindfleisch gibt es schlicht nicht. An diesem Freitag gibt es wieder eines der legendären Galloway-Menüs bei uns im Cafe und da sich wohl noch zu viele von Weihnachten satt fühlen, gibt es ausnahmsweise noch Plätze. Anmelden ganz einfach hier: https://reservierung.schloss-tuernich.de |
Last Exit 2022
Das Jahr 2021 wird vermutlich in die Annalen der Weltgeschichte als das Jahr der Verschwörungsmythen eingehen – dabei stellt sich natürlich erst einmal die Frage, wer sich denn nun eigentlich verschwört? Die Verschwörungstheoretiker miteinander oder die beschwörten Verschwörer unter sich? Oder verschwören sich gar die Verschwörungstheoretiker gegen verschworene Verschwörer? Wenn hinter verschwörten Verschwörern verschworene Schwörer Schwüre schwören, schwören Verschwörer verschwurbelte Schwüre. Naja. ABER: Jetzt mal im Ernst: Was wir diese Weihnachten in unserer Krippe entdeckt haben, ist keine Verschwörungstheorie. Wir haben Beweise. Fotos!


Ja – richtig gesehen! 😱 Hatte Jesus einen Zwillingsbruder? Wen suchte Herodes wirklich? War Pontius Pilatus Jesus Bruder? Späte Rache des Verstoßenen? Stellte er nicht die Frage „Was ist Wahrheit?“ Und ist das nicht ein Anagramm für „What? Wr? Atheist?“? Na? Merkt ihr was? Und liegt nicht auch Corona eine Doppelhelix zugrunde? Zwilling! Doppelhelix! Na? Und Biontec hat ja einen mRNA-Impfstoff produziert und der liest was aus? Die DNA! Und die ist eine? Na? Doppelhelix! Und Jesus Doppel-Bruder war Atheist. Alles passt zusammen! Ich veröffentliche das in Kürze auch auf Youtube – dann kann die ganze Welt den Beweis sehen.
Bis dahin ist – fürchte ich – 2022 (wobei ich das für eine dreiste Lüge von der Ampel halte – es gibt keine Langzeitstudien, dass nach 2021 immer 2022 folgt und selbst wenn, könnte ja schon im Sommer 2023 sein. Aber in Wirklichkeit fällt 2022 wegen Corona aus – und es kommt direkt 2023. Denn: Boris Johnson – Downing Street No 10….🤔 22 minus 10 ist 12. Die 12 steht für die 1, die durch die 2 eingeschlossen wird = Lock! DOWN(ing Street)10+12=22. Also Lock Down 22!)
OMG!!!! 😲 Nicht ganz Weltuntergang, aber fast!
Lösung: Noch in diesem Jahr was gutes Essen. Etwa das exquisite Silvester (ich frage mich jedes Mal, ob man Silvester nicht hübscher mit Y schreiben sollte) also Sylvester-Menü-To-Go für Zuhause – Schnell ordern – hier: https://shop.schloss-tuernich.de/Produkte/. NUR NOCH HEUTE!!!! SCHNNNNNEELLLLLLLL!!!!!! Und am 31. abholen und – als letzte Handlung des Jahres 2021 – essen.
Wer in einem Wurmloch dann doch noch 2022 entdecken sollte, der kann dort auch unsere kommenden Menüabende entdecken.
Hier direkt reservieren (auch schnell, weil schnell voll 😉): https://reservierung.schloss-tuernich.de
14., 15. Januar Galloway-Rind von unseren Freunden vom Steveshof
21., 22. Januar Vegan in 7 Gängen
28., 29. Januar Best of 2021 – Jahresrückblick
Wir sehen uns auf der anderen Seite!
sev
Marvin, der Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum ist einer, der einem ja echt leid tun kann. Noch nicht mal in der Pubertät wird er abgehauen und in ein Zimmer gestellt, in dem es für die Jahreszeit deutlich zu warm ist – dann hängen irgendwelche Leute bunte Kugeln dran und Kinder stellen sich davor und singen „O Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter“ und er denkt a) sind das keine Blätter, sondern Nadeln und b) im Sommer grüne ich dann eben nicht mehr, weil Ihr Idioten mich gerade abgehackt habt – außerdem ist es hier zu heiß 🤬.
Aber die Kinder singen dann nur Stille Nacht, Heilige Nacht und der Tannenbaum denkt: So ein Unsinn. In Bethlehem wachsen gar keine Tannen – das ist hauptsächlich Wüste da unten. Egal. Nützt eh nix mehr. Kümmert Ihr Euch mal besser um Euer Corona – und tut wenigstens bisschen Wasser in den Weihnachtsbaumständer. Und nein – ich stehe ja gerne hier und halte für Euch kitschige Kerzen aus Paraffin und lustige Engelchen. Wer will schon 100 Jahre alt und 20 Meter hoch werden – bei dem Klimawandel und der schlechten Luft und Trockenheit und Borkenkäfer. Macht mir gar nichts aus – besser kurz und gut leben, als lang und mühsam. Und es müssen nicht alle mitsingen. Es reicht völlig, wenn die singen, die singen können. Als ob ein früher langsamer Tod nicht schon genug wäre, wird man dabei auch noch von schief gesungenen Weihnachtsliedern gefoltert, wo eh jeder nur die erste Strophe kann, aber doch alle gesungen werden müssen. Aber singt mich ruhig aus. Ich wüsste übrigens auch eine Strophe, aber mir hört ja eh keiner zu. Warum auch? Ich bin ja nur ein dummer Tannenbaum, der nach der scheinheiligen Ehrerbietung achtlos und halb entnadelt (ja das sind Nadeln – keine Blätter!) auf die Straße geworfen wird, wo Müllautos einen einsammeln und man mit Glück als Pellet eingeäschert wird. Schlechte Kompostierung ist wahrscheinlicher. Ist aber ok. Ich könnte ja versuchen ausgetrocknet an einer der Kerzen in Flammen aufzugehen. Dann haben wenigstens alle was von meinem Feuertod. Früher hat man Hexen verbrannt, heute Weihnachtsbäume. Und überhaupt…
Vielleicht verlassen wir an dieser Stelle besser den depressiven Baum – versaut einem ja noch die ganze Weihnacht. Wenden wir uns besser anderen Bäumen zu.
Zum Beispiel denen im Schlosspark. Tatsächlich haben die letzten Jahre den Bäumen (und es sind beeindruckende Persönlichkeiten darunter) übel mitgespielt. Zum Glück hat es dieses Jahr zwar erstaunlich viel geregnet – dennoch sind fast alle gesundheitlich schwer unter Beschuss. Umso wichtiger ist es, die Baum- und Strauchfamilie des Parks zu hegen und zu pflegen. Doch leider kostet das neben viel Liebe auch ordentlich Geld. Daher ist es ab sofort möglich, Patenschaften für Bäume im Park zu übernehmen. Sebastian Baus von mountainroad.de und Stephan Flock haben eine sehr coole App entwickelt, in der man Patenschaften erwerben kann. Wir entwicklen sie noch weiter und bald gibt es auch Videos usw., doch was könnte man schöneres verschenken, als einen Baum. Oder als Firma gleich eine ganze Gruppe. Nur Mut!
Schaut mal hier: https://baumpate.schloss-tuernich.de
Sind Nadeln vielleicht doch auch irgendwie Blätter?
fragt sich noch immer
sev
FATAGAGA – bis halb eins

jetzt ist es uns egal. Wir machen wieder einen Salon. Eine der bizarrsten Phänomene der aktuellen Zeit ist ja das direkte Nebeneinander von verzweifeltem Nichtstun und hoffnungsloser Überarbeitung. Nur dazwischen scheint es derzeit nichts zu geben. Die Seriosität der Situation schreit förmlich nach einer sinnentleerten Auseinandersetzung mit ihr. Gerade komme ich aus Berlin, wo ich das Hochschulsymposium der Hanns Martin Schleyer Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung moderieren durfte. Faszinierende, brillante Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik haben Stunden über Stunden diskutiert und ihren Intellekt ineinander verhakt, um Wege in den Digitalisierungswahn zu hineinzuschlagen, bis sich am Ende in meinem Gehirn folgender Satz formte: „Fatagaga – und zwar bis um halb eins“. Da ich vermute, dass dieser Satz (der gar keiner ist) weder als Chinesische Weisheit, noch als Zen-Koan durchgehen wird, werden wir (das sind der Flötist und Performer Norbert Rodenkirchen, der „ Trommeldiplomat“ und Schlagzeuger Klaus Mages und ich) am Samstag diesem Satz im Rahmen eines Salon spezial auf den Grund gehen.
Da sich das zur normalen Sendezeit aber niemand anschaut, beginnt der Abend um 23.57 und endet voraussichtlich am Sonntag.
Auf folgenden Kanälen kann der illegal alkoholisierte Zuschauer der Jubiläumsreise ins Jahr 1921 (bei der wir mindestens Hans Arp, Max Ernst und dem traurigen Herrn Baargeld begegnen werden) folgen:
mit Bild: Youtube: https://youtu.be/qRLJFWoFuw8
nur Ton: @Clubhouse: https://www.joinclubhouse.com/event/MEejOeX0
Wer etwas dazu essen möchte (ist aber eigentlich um die Uhrzeit eh ungesund), sollte sich etwas kochen, denn das nächste Schloß Türnich-Menü (alle Fans warten schon sehnsüchtig) gibt es erst in der Woche drauf – und das ist ganz und gar nicht dadaistisch sondern wahlweise vegan oder mit Fleisch.
Bitte bis spätestens nächste Woche Mittwoch (24.2.) bestellen und freitags abholen. Nähere Infos unten.
wrkskrft
sev
Der Club der toten Branchen

es gibt ja Sehnsüchte, die man versteht und andere die man nicht versteht und solche die man nie verstanden hätte, wäre nicht eine Pandemie aufgetaucht, die ganz komische Sachen mit dem eigenen Sozialverhalten macht. Hatte man früher mal einen freien Abend zuhause, konnte der alleinige Gedanke an einen Abend vor dem Fernseher oder vor einer Netflix-Serie schon amtliche Glücksgefühle erzeugen (die übrigens stets und eigentlich wirklich immer besser waren als die tatsächlichen Gefühle nach einem Fernsehabend oder einer Netflix-Serie (aber das macht ja nix)). Heute ist der Abend vor dem Fernseher nach einem Tag voller Zoom-Konferenzen der schiere Alptraum. Kein Problem – geht man halt in die Kneipe und trifft paar nette Freunde. Halt! Das geht ja auch nicht. Was bleibt?… Zuhause bleiben und …. Freunde alle schon angerufen – Familie schläft schon. Hmmmpf. Ein Glas Wein und vor den Kamin setzen und … was lesen. Ok – alles schon gelesen und Goethe ist zu anstrengend und Fifty Shades of Grey macht alles nur schlimmer. Außerdem haben die Augen eh keine Lust mehr, irgendwohin zu schauen. Was nun? Und da ploppen auf einmal Geschäftsmodelle nach oben, denen man im normalen Leben nie eine Chance gegeben hätte – sowas wie Clubhouse (ok – funktioniert auch über die basalen Prinzipien à la Verknappung und „nur auf Einladung“ und – auch ok – : wie bei allem im Internet, was nichts kostet ist der Nutzer (also ich (aaaaaahhhhhh)) das Produkt – und man will gar nicht wissen, was die jetzt schon alles über mich wissen (bekomme hoffentlich eine Gratulation im Falle einer mir nicht bekannten Bauchhöhlenschwangerschaft)) – dennoch sitzt man jetzt also mit dem Glas kühlen halbtrockenen Grauburgunder vor dem Kamin und plaudert mit wem auch immer oder hört einfach nur zu und ich hätte selbst nicht vermutet, wie nett das ist und auch mal interessant und überhaupt ist das Ohr ein entspannterer Zeitgenosse als das Auge.
Und vielleicht ist Clubhouse auch ein guter Ort, um entspannt zu Erkenntnissen und guten Geschichten zu gelangen und so habe ich jetzt selbst einen Talk aufgesetzt – und zwar am kommenden Donnerstag (11.2.) um 20.30. Werde da mit meinen Brüdern Alexis (leitet eine Österreichische Fluggesellschaft) und Raphael (leitet ein westfälisches Konzerthaus) mal über ihre Branchen und ihre aktuelle Situation in der Pandemie sprechen. Wie man nicht nur reagiert, sondern agiert, wie man seine Mannschaft zusammenhält, wie düster die Zukunft ist oder hell und wie es den Menschen in und um die Unternehmen gerade geht. Schulen Flugzeugkapitäne gerade auf Lokführer um? Trompeter auf Glasbläser? Fluglotsen auf Ampel?Wir freuen uns auf jeden der dazukommt und mitplaudert. Wir drei Brüder haben uns ja auch die drei Corona-Superbranchen ausgesucht: Die Flieger fliegen nicht, die Orchester klingen nicht und die Köche kochen nicht. HALT!!
Das stimmt nicht. Zumindest unsere Köche auf Schloß Türnich lösen das oben geschilderte Dilemma nicht per app, sondern per Liebesmenü. Am 14.2. (Sonntag) ist ja Valentinstag und kann der/die/sternchen geneigte Liebende sich am Freitag ein betörendes Menü bei uns abholen (das er/sie/sternchen allerdings bis Mittwoch (10.2. – also übermorgen) in unserem Webshop bestellt haben muss. Lieben kann man bei uns übrigens fleischlich und vegan.
Kaminfeuerprasselgruß
sev
Fische ernten
Kann man eigentlich Fische ernten? Eigentlich fängt man die ja. Denkt man an Hormon- und Antibiotika-gesättigte Fischfarmen ist der Begriff „fangen“ vermutlich übertrieben. Da passt vielleicht besser „pflücken“. Fallobst sammelt man ja – Fallfische auch (https://www.youtube.com/watch?v=WpSg7Pqq0z4) – und sammeln ist ja auch eine Form von ernten. Was man ja auch erntet, ist Erfolg – was ähnlich wie bei der Applaus-Ernte eine sehr angenehme Form des Erntens ist, da die Arbeit auf jeden Fall davor lag. Doch auch die Arbeit der Ernte ist eine seelisch bereichernde Tätigkeit – und macht archetypisch glücklich. Und mit einem Korb voller Äpfel, Kartoffeln, Kürbisse (schwer!) nach Hause zu gehen, löst eine erhebliche Endorphin-Produktion aus – weshalb man dann meist mehr mit nach Hause nimmt, als in den Kühlschrank passt – dann beginnt übrigens wieder die Arbeit, wenn man verzweifelt versucht, die Massen in Marmelade, Mus, Weckgläser, Crumble oder ähnliches zu verwandeln. Bei Fisch übrigens recht herausfordernd, wenn etwa der Tiefkühler zu klein ist ((hier sei die Szene aus dem Film The Big Short empfohlen, in dem der Starkoch Anthony Bourdain CDOs (Collateralized Debt Obligations) erklärt, die ein großartiges „Finanzprodukt“ darstellen, mit deren Hilfe man vor der Finanzkrise herrlich gierige Großbanken abernten konnte: https://www.youtube.com/watch?v=kxN_qPuefrM)). Möglicherweise lässt sich so auch das völlig unsinnige „Shoppen“ erklären, in dem Menschen alles mögliche Zeug kaufen, das zuhause in keinen Schrank mehr passt und manchmal sogar ungetragen in Altkleidersammlungscontainern landet, die inzwischen ja überall abgebaut werden, da die Qualität der Klamotten so unterirdisch ist, dass man sie Second Hand gar nicht mehr anziehen kann (und das immer noch in einem Zeitalter, in dem die CDU mindestens inszenatorisch die Grünen ökologisch zu überholen sucht (vgl. Altmeier gestern)). Im realen Leben erntet man ja übrigens meist Reales (Äpfel, Fische, Pflaumen, Klamotten) – während man bei Wahlen ja Stimmen erntet, die sich zwar nicht einkochen lassen, bei der die Gehirne der Wähler vorher aber durchaus gedünstet werden können – und was Menschen derzeit bereit sind zu glauben, ist schon haarsträubend – aber das vertiefen wir mit Rücksicht auf die Frisur des US-Präsidenten nicht, sondern fangen und ernten lieber selbst:
1. Fischmenü am Freitag, dem 18.9. um 18.30: eine tolle Ernte erfährt derzeit unser Café, da die Qualität unserer Menüs sich inzwischen so herumgesprochen hat, dass wir quasi immer ausverkauft sind (daher werden wir Richtung Winter die meisten Menüs auch Samstags anbieten). Ausnahme ist das Fischmenü diesen Freitag: da es das erste nach einer längeren Pause ist, gibt es hier noch Plätze. Also schnell reservieren unter cafe@schloss-tuernich.de!!! Die hier gefangenen (!) Fische sind übrigens von aller erster Qualität – wie überhaupt alles bei diesem Menü – und sicher keine Collateralized Debt Obligations!
2. Tag des offenen Denkmals: Morgen – also am 13.9. ist Tag des offenen Denkmals – dieses Mal dank Fräulein Corona aber nur virtuell. Unser Beitrag wurde unter über 1000 Beiträgen für die Startseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgewählt und ist ab morgen unter www.tag-des-offenen-denkmals.de zu sehen.
3. Erntewochenende: Wir laden alle Freunde und Freunde von Freunden usw. ganz herzlich ein, mit uns Äpfel zu ernten. Statt einem Wochenende, dieses Mal an 2 Tagen an 2 Wochenenden: Samstag 19.9. und Sonntag 27.9.Um jeweils 10.00 Uhr setzen sich alle auf den Trecker und los geht’s, um 13 Uhr gibt’s in der Scheune ein deftiges Essen und ab 14 Uhr geht’s weiter bis ca. 17 Uhr mit Kaffee und Kuchen, Saft und Wasser zwischendurch. Ausrüstung: Festes Schuhwerk – am besten Gummistiefel, da die Wiese auch nass ist, wenn die Sonne scheint. Außerdem Regenjacken: Falls es geregnet hat, sind die Bäume nass und die Äpfel hängen ja da drin. Wer Eimer mitbringen kann, gerne – Gürtel zum Eimer umbinden sind auch gut. Mütze, wenn die Sonne scheint, was sie tun wird! Wer eine Astsäge hat, kommt an die Äpfel dran, die ganz oben hängen…Die Mittags-Verpflegung und Getränke liefert das Schlosscafé und wäre dankbar für einen Unkostenbeitrag in den Hut für Essen und Getränke (ca. 5 Euro – Kinder die Hälfte). Als Dank für die Hilfe darf sich jeder am Ende Äpfel mitnehmen.Wir bitten unbedingt um Anmeldung unter verwaltung@schloss-tuernich.de oder telefonisch unter 02237 97 46 97, um die Mengen kalkulieren zu können.
Soll der Herbst nur kommen